Dr. Werner Boysen

consultingcheck als Antwort auf den Bedarf an abgestimmten Entscheidungen in Unternehmen

Abstract

Expertise in companies is becoming more and more differentiated, leading to increasing specialization. With this specialization, communication barriers build up, causing friction and disruption along business processes.

Both professionals and managers suffer from these inefficiencies, and many are looking for ways to foster understanding of each other and aim to align expectations with opportunities.

consultingcheck is a web-based management consulting application that uses guided dialogues to alert professionals and executives in companies of all industries and sizes to systemically relevant issues and helps them make holistic and well-aligned decisions that have a lasting impact.

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Die Expertisen in Unternehmen differenzieren sich immer weiter aus und führen zu einer zunehmenden Spezialisierung. Mit dieser Spezialisierung bauen sich Kommunikationsbarrieren auf, die zu Friktionen und Brüchen entlang der Geschäftsprozesse führen.

Fach- und Führungskräfte leiden unter diesen Ineffizienzen, und viele suchen nach Möglichkeiten, das Verständnis füreinander zu fördern, mehr Überblick zu gewinnen und Erwartungen mit Möglichkeiten in Einklang zu bringen.

consultingcheck kann diese Bestrebungen fördern. consultingcheck ist eine web-basierte Anwendung der Managementberatung, die Fach- und Führungskräfte in Unternehmen aller Branchen und Größenordnungen in einem geführten Dialog auf systemisch relevante Aspekte aufmerksam macht und ihnen hilft, ganzheitlich angelegte und gut abgestimmte Entscheidungen zu treffen, die nachhaltig wirken.

Herausforderung aus der Praxis

Die Expertisen in Unternehmen differenzieren sich immer weiter aus und führen zu einer zunehmenden Spezialisierung. Mit der Spezialisierung entsteht ein Tunnelblick auf das eigene Ressort. Kommunikationsbarrieren bauen sich auf, die zu Friktionen und Brüchen entlang der Geschäftsprozesse führen. In den einzelnen betrieblichen Funktionen wird professionell gearbeitet, aber jede Einheit kämpft für sich allein. Die potenzialstarken Hebel zur Ertragssteigerung und zur Stabilisierung von Unternehmen liegen in der Beseitigung dieser babylonischen Verhältnisse an den Schnittstellen zwischen betrieblichen Funktionen und zwischen Organisationen, um für abteilungsübergreifende Synergien und Mehrwerte Raum zu schaffen.

Wissenschaftlicher Hintergrund

Organisationen werden komplexer, und sie brauchen diese Komplexität auch, um in ihrer zunehmend komplexeren Umwelt bestehen zu können.[1] Verwehren wir Organisationen die Möglichkeit, komplexer zu werden, entziehen wir ihnen ihre Überlebensfähigkeit.[2] Jay Wright Forrester, der Begründer der Methode System Dynamics, erkannte bereits vor über fünfzig Jahren, dass unsere industriellen Systeme so groß und komplex werden, dass das Wissen über die Teile allein nicht genügt.[3] Allerdings kann von einzelnen Personen nicht erwartet werden, dass sie das gesamte Zusammenspiel aller Kräfte in einem Unternehmen und in seinen Märkten erfassen. Jeder Einzelne nimmt lediglich einen Ausschnitt des Gesamtgeschehens wahr und bildet sich auf der Basis der eigenen Einblicke ein Modell des gesamten Unternehmens und seiner Prozesse, das im Denken das reale System repräsentiert.[4] Solche Modelle sind demnach subjektiv und stimmen oft nur in Ansätzen mit der Unternehmensrealität überein. Das wird erkennbar, wenn sich mehrere Personen über ihre angenommenen Modelle austauschen. So kann sich erst aus einem Diskurs an den Schnittstellen zwischen Fachgebieten ein gemeinsames Verständnis für das große Ganze entwickeln. Ein solcher Diskurs ist in einer Welt von Spezialisten nicht selbstverständlich, sondern muss aktiv eingerichtet und gegebenenfalls moderiert werden. Hinzu kommt, dass die vernetzte Welt kein statisch definiertes Konstrukt ist, das man einmal analysieren und für immer verstehen kann; vielmehr entwickelt und verändert sich die Welt gerade durch die Vernetzung ihrer Elemente. Dies erfordert permanente Kommunikationsupdates. Die Vernetzung betrifft heute nicht nur Personen und Organisationseinheiten, sondern auch mit künstlicher Intelligenz ausgestattete, lernende Roboter, die mit Menschen interagieren. Daraus speist sich die Notwendigkeit kontinuierlicher Feedback-Prozesse unter Einbindung der Robotik, die eine laufende regelnde Wirkung entfalten. Schon der Biologe Karl Ludwig von Bertalanffy benannte die Prozesse in wechselseitigen Wirkungsgefügen als die Quelle der Lebensfähigkeit.[5] Das Verständnis solcher Wirkungsgefüge ist wesentlich, um das Verhalten sozialer Systeme, wie es Organisationen sind,[6] zu stabilisieren.[7] Die Qualität der Interaktionen an den Schnittstellen zwischen Organisationen und innerhalb von Organisationen hängen von den systemischen Fähigkeiten ab, die in Organisationen angelegt werden müssen.[8]

Lösungsansatz

Um Organisationen mit solchen systemischen Fähigkeiten auszustatten, müssen ihre Mitglieder in ihren Entscheidungen und in ihren Handlungen die Auswirkungen auf andere organisationale Teilbereiche berücksichtigen. Dazu ist es erforderlich, den Einfluss des eigenen Tuns auf die angrenzenden Teilbereiche zu erkennen. Wünschenswert ist es, die wirksame Vernetzung für möglichst viele Beteiligte sichtbar zu machen.

Nun kann man nicht erwarten, dass hinter jedem Mitarbeiter ein Systemiker steht und ihn darin coacht, worauf er außerhalb seines Aktivitätenbereiches achten sollte, wenn er sich mit einer konkreten Aufgabe befasst. Um diese Sensibilität zu erreichen, sind simplere Ansätze gefragt.

Eine solche Befähigung zur Vogelperspektive sollte im dichten Unternehmensalltag möglichst autark erzielt werden. Dies kann mit einer automatisierten Managementanwendung zur Selbstbedienung gelingen. Die erste und bisher einzige Anwendung dieser Art ist consultingcheck (www.consultingcheck.de). consultingcheck wendet sich an Fach- und Führungskräfte in Unternehmen aller Branchen und Größenordnungen. In einem geleiteten Dialog über ihre Herausforderungen führt consultingcheck Nutzer an Lösungsräume heran und macht sie auf diesem Weg auf wesentliche Aspekte aufmerksam, die für eine nachhaltige Wirkung relevant sind. Die Empfehlungen von consultingcheck, die in der Praxis nicht immer auf der Hand liegen, helfen Nutzern, ihr Handeln ganzheitlich anzulegen und sich systemisch sinnvoll mit ihrem Umfeld abzustimmen. Auch wenn dies vordergründig zu einem gewissen Mehraufwand führen mag, kommt die Abstimmung einer Optimierung des Zusammenspiels zugute. Hier liegt der erheblich größere Hebel sowohl für den Ertrag als auch für die Stabilität der Organisation in ihrem wirtschaftlichen Umfeld und nicht zuletzt für eine gesteigerte Mitarbeitermotivation dank größerer Selbstwirksamkeit.

consultingcheck ist gleichwohl pragmatisch konzipiert. Die Anwendung setzt sich aus hunderten von themenfokussierten, praxisrelevanten Textelementen zusammen, die über kontextbezogene Links miteinander in Beziehung stehen und einfach abgerufen werden können. Nutzer werden entlang ihres Dialogs mit consultingcheck über Mehrwerte in Form von Checklisten, praxiserprobten Anwendungen und Literaturempfehlungen versorgt. Um Barrieren zu vermeiden, ist der systemgerecht angelegte Dialog von consultingcheck kostenfrei zugänglich. Zu seinem Anspruch gehört auch, dass consultingcheck einen spürbaren Impact in der Wirtschaft bewirkt. Dazu muss eine breite Nutzung erreicht werden. Mit der Erstellung der Anwendung selbst ist es also nicht getan. Deshalb wird in den relevanten Medien online und offline mit großer Reichweite auf consultingcheck hingewiesen.

Fazit

Die zunehmende Spezialisierung in Unternehmen geht mit einer Entfremdung an den Schnittstellen in Geschäftsprozessen einher. Mit einer systemgerecht konzipierten und barrierefrei verfügbaren Web-basierten Anwendung kann diesem Tunnelblick entgegengewirkt werden: Die Nutzer werden kontextbezogen auf systemisch relevante Aspekte aufmerksam gemacht. Dadurch gewinnen sie an Überblick und können produktiver mit Kollegen aus anderen Fachbereichen kommunizieren. Mit consultingcheck steht nun eine solche Anwendung zur Verfügung. Für einen Austausch über Verbesserungs- und Weiterentwicklungsmöglichkeiten ist der Autor und Urheber der Anwendung aufgeschlossen und anspielbar.


[1] Ashby, William Ross: An introduction to cybernetics, Wiley, New York 1974, S. 229.

[2] Foerster, Heinz von: Wissen und Gewissen, Versuch einer Brücke, Suhrkamp, Frankfurt am Main 1993, S. 251 f.

[3] Forrester, Jay Wright: Industrial dynamics, 6. Aufl., The MIT Press, Cambridge (MA) 1969, S. 6.

[4] Ebd., S. 49 f.

[5] Bertalanffy, Karl Ludwig von: Theoretische Biologie. Band I: Allgemeine Theorie, Physikochemie, Aufbau und Entwicklung des Organismus, Gebr. Borntraeger, Berlin 1932, S. 52.

[6] Ulrich, Hans: Die Unternehmung als produktives soziales System. Grundlagen der allgemeinen Unternehmungslehre, Haupt, Bern/Stuttgart 2001, S. 35.

[7] Vester, Frederic: Die Kunst vernetzt zu denken. Ideen und Werkzeuge für einen neuen Umgang mit Komplexität, Deutsche Verlags-Anstalt, München 2011, S. 194 f. und S. 226 f.

[8] Beer, Stafford: Cybernetics and management, The English University Press, London 1959, S. 7.

Dr. Werner Boysen

Dr. Werner Boysen ist selbständiger Managementberater mit besonderer Ausrichtung auf die nachhaltige Ertragssteigerung und die Stabilisierung von Unternehmen. Mit seiner Dr. Boysen Management + Consulting GmbH (www.dr-boysen-management.de) hat er die virtuelle Managementberatung „consultingcheck“ (www.consultingcheck.de) konzipiert und umgesetzt.

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