Sven-Volker Rehm

Lehr- und Lernmaterialien für die WiSo-Kybernetik

Eine satzungsgemäße Aufgabe der GWS e.V. ist das “Aufzeigen, die Entwicklung und die Verbreitung des Gedankenguts und der Methoden der Kybernetik in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft im Zusammenwirken mit den Erkenntnissen und Erfahrungen der allgemeinen Wissenschaft und Praxis” (Satzung).

Diese aktuelle Initiative innerhalb der GWS hat zum Ziel, entsprechende Materialien für akademische und berufsbegleitende Lehre zusammenzustellen. Diese sollen zum einen die Aus- und Weiterbildung von Führungskräften in Wirtschaft, Politik und Verwaltung auf dem Gebiet der WiSo-Kybernetik ermöglichen sowie zum anderen die Förderung des Interesses für Kybernetik, insbesondere bei jungen Menschen.

Sowohl Hinweise auf Materialien als auch Anforderungen an die Aus- und Weiterbildung sind herzlich eingeladen. Wenn Sie sich als GWS-Mitglied oder externe/-r Interessierte/-r beteiligen möchten, wenden sie sich bitte an den Vorstand der GWS.

Sven-Volker Rehm

CI-Letters: Beiträge zu Collective Intelligence

Die GWS gründet derzeit eine neuartige wissenschaftliche Zeitschrift: Collective Intelligence Letters ist als interdisziplinäres und multimediales Angebot sowie als globales Forum für transdisziplinäre wissenschaftliche Untersuchungen konzipiert, die sich mit systemischen Perspektiven auf kollektive Intelligenz bzw. Collective Intelligence befassen, also die kollektive Generierung und Nutzung von Informationen, Kommunikation und Kontrolle in sozialen Organisationen betrachten.

Wenn Sie selbst als Autor oder Autorin beitragen möchten, wenden Sie sich bitte an den Vorstand der GWS.

Sven-Volker Rehm

Studie zu Cybersicherheit in Aufsichts-, Verwaltungs- und Beiräten

Cybersicherheit hat in den Leitungsgremien von Unternehmen in den letzten Jahren zunehmend an Aufmerksamkeit gewonnen. Die Studie, die GWS-Mitglied Sven-V. Rehm derzeit an der Business School der Universität Strasbourg durchführt untersucht, wie die Gremien über Cybersicherheit diskutieren, wie Entscheidungen getroffen werden, welche Einstellungen in Bezug auf Cybersicherheit aufeinandertreffen sowie welche Unsicherheiten oder auch ‚Pain Points‘ in den Gesprächen zu Tage treten.

Ziel der Studie ist es, Erkenntnisse über die individuelle Wahrnehmung von Cybersecurity zu gewinnen, um praktische Hilfestellung für einen besseren Umgang mit entsprechenden Themen in Gremien zu entwickeln und um Maßnahmen zu identifizieren, die dazu beitragen, die Resilienz von Unternehmen durch Cybersecurity-bezogene Entscheidungen und Investitionen zu fördern.

Für unsere Studie suchen wir Interviewpartner, die Mitglieder in Beiräten, Aufsichts- oder Verwaltungsräten sind. Die Interviews sollen Aufschluss darüber geben, wie Diskussionen ablaufen und Entscheidungen getroffen werden, welche Einsichten und Stellungnahmen aus operativen Ebenen herangezogen werden und welche Mechanismen den Gesprächsverlauf beeinflussen. Besondere Expertise in Cybersicherheit ist nicht erforderlich, da unser Augenmerk auf persönlichen Einstellungen, Herangehensweisen und Erfahrungen und nicht auf Organisationsstrukturen, Vorfällen oder Zertifizierungen usw. liegt.

Zur Auswertung der Studiendaten werden neue Verfahren des maschinellen Lernens eingesetzt. Insbesondere soll hierdurch aufgezeigt werden, wie verschiedene Framings von Dialogteilnehmern/-innen zur Dynamik einer kollektiven Intelligenz im Gremium beitragen.

Ko-Leiterin der Studie ist Dr. Laura Georg Schaffner, Professorin an der EM Strasbourg, der Business School der Universität Strasbourg. Frau Dr. Georg Schaffner ist Partnerin für Governance of Cybersecurity bei der International Board Foundation, die auch die Global Guidelines on Corporate Governance for Cybersecurity herausgegeben hat. Nach acht Jahren als Global Head for Information Security und Geschäftsführerin einer Schweizer Beratungsfirma leitete Laura von 2015 bis 2017 das Norwegian Information Security Laboratory, eines der größten europäischen Forschungslabors auf diesem Gebiet. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Security Management and Governance, Digitalisierung, Risk Management, Distributed Ledger Technology und Security Ethics.

Wir würden uns freuen, wenn Sie die Studie im Rahmen eines etwa halbstündigen Interviews unterstützen würden. Bitte senden Sie uns hierzu eine kurze E-Mail an GWS-Mitglied Sven-V. Rehm. Die Ergebnisse der Studie werden den Beteiligten gerne zur Verfügung gestellt. Wir sind sehr dankbar für Ihre Unterstützung und stehen Ihnen jederzeit für Fragen zur Verfügung!

Falko Wilms

Sich beobachtende Beobachter

Die Kybernetik zweiter Ordnung und die Theorie sozialer Systeme kreisen um Fragen von Beobachtung, Kommunikation und Entscheidung. Grundprämisse ist, dass die Anwendung eines Regelwerkes eine daraus resultierende Wirklichkeit konstruiert.
Für die Interpretation von bewirkten Resultaten von eigenen und fremden Handlungen sind die Entstehungsbedingungen und die Grenzen der Gültigkeit des jeweils benutzten Regelwerkes maßgeblich.
Die systemtheoretische BWL knüpft hier an; sie stellt das fachübergreifende, rationalitätsorientierte Denken von Beobachtern ins Zentrum. Die Beobachter sind durch soziale Systeme miteinander verbunden, die aus aufeinander verweisenden Kommunikationen bestehen.

Für den Blick auf gemeinsame Entscheidungen ist maßgeblich:
a) Entscheidungen werden nicht ausgerechnet, sondern von Beobachtern ausgehandelt
b) Alles was kommuniziert wird, wird von einem Beobachter zu einem Beobachter  kommuniziert
Um dies zu analysieren wird der Formkalkül von Spencer-Brown angewandt, der Kommunikation versteht als unterscheiden und bezeichnen im Kontext von Unterscheidungen, die von Beobachtern getroffen werden. Der Kalkül erzeugt etwas, das er aber keinesfalls repräsentiert.

Diese Initiative innerhalb der GWS verfolgt das Ziel, die unterschiedlichsten Sachzusammenhänge mit den Mitteln der Kybernetik 2. Ordnung zu analysieren, um Handlungsempfehlungen zu erarbeiten. Ein Kernziel der Initiative ist, durch Anwendungen der Laws of Form (oft abgekürzt mit LoF)
1) Sichtweisen unterschiedlicher Stakeholder auf einen zu Sachverhalt dokumentieren
2) Entstehungsbedingungen (der Ergebnisse) einzelner Beobachtungen offenzulegen
3) eine argumentierbare integrative Darstellung von Sachverhalten zu generieren, deren Autorität für die zu rechtfertigen ist.

Der Austausch über das Zustandekommen eigener und fremder Beobachtungen bewirkt ein wechselseitiges Verständnis von Erkenntnissen, Standpunkten und Meinungen. So gelingt die aufeinander abgestimmte Weiterentwicklung von arbeitsteiligen Wertschöpfungsprozessen. Mittelfristig wird damit auch die Kompetenz zur Gestaltung vernetzter Wertschöpfungs-Partnerschaften gefördert, was einer Förderung der kollektiven Intelligenz der Prozessbeteiligten gleichkommt.

Sowohl Hinweise auf themenbezogene Beiträge als auch passende Materialien werden angenommen. Wenn Sie sich als GWS-Mitglied oder externe/-r Interessierte/-r beteiligen möchten, wenden sie sich bitte an den Vorstand der GWS.

Sven-Volker Rehm

Metaverse und Internet-of-Things

Was kann das Metaverse für die Wirtschaft leisten? Wie können die Möglichkeiten des IoT in Zusammenarbeit mit IoT-Service-Providern nutzbar gemacht werden? GWS-Mitglied Sven-V. Rehm untersucht derzeit in einem Team internationaler Forscherkollegen/-innen, wie die Potenziale dieser neuartigen digitalen Technologien beschreibbar gemacht werden können. Interessierte können im Rahmen von Roundtable-Gesprächen partizipieren.

Die Erfahrungen der vergangenen Jahre im Kontext der Digitalen Transformation haben gezeigt, dass das Management technologischer Innovation immer wieder die Rolle von Infrastrukturen, Architekturen, Integrationen und Partnerbeziehungen im Hinblick auf mögliche neue, datengetriebene Services in Frage stellen muss. Wo stehen wir heute im Hinblick auf die systematische, zielorientierte Nutzbarmachung von IoT, IIoT und Geschäftsbeziehungen in Geschäfts-Ökosystemen?

Ein Kernziel des Projektes ist es, mithilfe von Roundtable-Gesprächen in einer Positionsbestimmung Erkenntnisse über die Herausforderungen bei der Entwicklung von IoT-Lösungen zu gewinnen. Welche Mechanismen behindern oder befördern neue Möglichkeiten? Was sind die „pain points“ in der Entwicklung und Gestaltung neuer Lösungen? Wie kommt man von prinzipiellen Möglichkeiten der Datensammlung und -bereitstellung zur Lösung, zum System, zum Business Case? Welche Rolle spielen dabei Firmenkultur, inklusive agiler Methoden, rechtliche Rahmenbedingungen oder Flexibilität für neue Partnerschaften?

Auf dieser Basis soll eine Landkarte erstellt werden, auf der Mechanismen und Lösungsmuster gegeneinander abgegrenzt werden, die sich im Rahmen der sogenannten API-Economy oder des (Industriellen) Internet der Dinge als zielführend erwiesen haben. Diese Landkarte soll sowohl für die Firmen auf Anbieterseite als auch für die Seite der Integration, etwa IoT-Integratoren, hilfreich sein. Mittelfristig soll so eine neue Kompetenz zur Gestaltung vernetzter Innovations-Partnerschaften gefördert werden.

Aus Sicht der Wirtschaftskybernetik ermöglicht das Projekt die Untersuchung, wie die Potenziale digitaler Infrastrukturen von den sie nutzenden Unternehmen und Personen erkannt und in Systemen umgesetzt werden können. Hierbei ist zu beachten, dass die System-Bildung ggf. automatisert geschieht und die potenziellen Eingriffsmöglichkeiten vieler Personen im Sinne der kollektiven Intelligenz ubiquitär verteilt sind.

Das Team umfasst Forscher/-innen der Universität Strasbourg, TU München, Univ. of North Florida (USA), College of Charleston (USA) und Maynooth University, Irland.

Wenn Sie Interesse haben, an Roundtable-Gesprächen teilzunehmen, senden Sie uns hierzu bitte eine kurze E-Mail an GWS-Mitglied Sven-V. Rehm

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