Am 3. Dezember 2025 fand das 7. SynergyLab – Forum für intelligente Organisation – mit rund 20 Teilnehmenden statt. Im Mittelpunkt stand dieses Mal eine zentrale Frage moderner Organisationsgestaltung: Wie lassen sich Kennzahlen für komplexe, dynamische Systeme entwickeln?
Der Referent Dr. Marc Opitz präsentierte einen systemorientierten Ansatz, der Controlling, System Dynamics, Stakeholder-Analyse und Wissensnetzwerke miteinander verbindet. Ziel ist es, von isolierten Leistungskennzahlen zu einem ganzheitlichen, rückkopplungsorientierten Verständnis von Steuerungsgrößen zu gelangen.
Warum systemische Kennzahlen?
Organisationen stehen zunehmend in vernetzten Umwelten: Lieferketten, Wissensnetzwerke, Datenplattformen, gesellschaftliche und ökologische Systeme. Klassische KPI-Modelle greifen dabei oft zu kurz. Sie übersehen Nebenwirkungen, zeitverzögerte Effekte oder strukturelle Zusammenhänge.
Das SynergyLab zeigte, dass zukunftsfähige Kennzahlensysteme
- Rückkopplungslogiken berücksichtigen müssen,
- Bewertung statt bloßer Messung immaterieller Faktoren erlauben,
- Strategieprozesse langfristig unterstützen,
- und als Reflexionsinstrumente dienen – nicht als reine Kontrollmechanismen.
Diskussion: Von Wissensnetzwerken bis KI-basierter Analyse
Die Teilnehmenden brachten vielfältige Erfahrungen ein – von Wissensmanagement-Netzwerken über Prozessoptimierung bis hin zu ERP- und KI-Systemen. Einigkeit bestand darin, dass zu viele Kennzahlen eher schaden als nutzen. Priorisierung und strukturelle Reduktion seien unerlässlich.
Auch Tools wie Netmapping und das von GWS-Mitglied Dr. Werner Boysen entwickelte BoardRoom-Modell wurden diskutiert. Sie können helfen, komplexe Wirkungsketten sichtbar zu machen und strategische Entscheidungen zu unterstützen.
Ein weiterer Schwerpunkt lag auf KI-basierten Auswertungen: Automatische KPI-Generierung kann nützlich sein, erfordert aber transparente Modelle, fundierte Validierung und den bewussten Umgang mit Bias.
Fazit
Das 7. SynergyLab machte deutlich, wie wichtig ein systemisches Verständnis von Kennzahlen für moderne Organisationen ist. Nicht die Anzahl der Messgrößen entscheidet, sondern ihre Einbettung in Lern- und Entscheidungsprozesse.
Mit diesem SynergyLab wurde erneut sichtbar, welchen Beitrag kybernetisches Denken für praktische Strategiearbeit leisten kann – als Brücke zwischen Analyse, Kommunikation und organisationalem Lernen.
Dies war das letzte SynergyLab im Jahr 2025. Neue Termine für 2026 stehen bereits fest – Informationen zum Programm folgen. Weitere Informationen zum SynergyLab finden Sie unter:
👉 https://synergylab.space
